Iron Sky – The board game | |
Verlag: Erscheinungsjahr: Autor: |
Revision Games 2012 Juha Salmijärvi |
Iron Sky – Das Brettspiel – Spielbox |
Kurzbeschreibung:
"Iron Sky – Das Brettspiel" ist die Brettspielumsetzung zum gleichnamigen Kinofilm "Iron Sky". Wie im Film, so sind auch hier etliche Nazis zum Ende des 2. Weltkriegs auf die dunkle Seite des Monds geflüchtet, um dort einen Militärstützpunkt aufzubauen. Im Jahr 2018 ist es dann soweit und die Nazis versuchen mit Hilfe ihrer Flugscheiben die Erde erneut zu erobern. Im Spiel übernimmt die ein Hälfte der Spieler die Streitkräfte der Erde, im Spiel als United World Confederacy (UWC) bezeichnet und die andere Hälfte die Nazis. Das Spiel muss daher mit einer gleichmäßigen Anzahl an Spielern gespielt werden. Das Spiel selbst verläuft über 7 bis 10 Runden und in jeder Runde greifen erst die Nazis an, um Territorien auf der Erde zu erobern und anschließend schlagen die Spieler der UWC zurück. Die Spieler erhalten in Abhängigkeit von der Anzahl eingenommener Territorien Ressourcen, welche sie zum Durchführen ihrer Aktionen benötigen. Das Spiel gewinnt die Seite, welche am Spielende die meisten Punkte hat. Diese hängen von der Zahl der am Ende kontrollierten Territorien, den zugefügten Verlusten und den erfolgreichen Geheimoperationen der Befehlshaber ab. Top-Angebot: Spiele-Offensive
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Iron Sky – Das Brettspiel – Spielmaterial |
Spielmaterial
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Iron Sky – Das Brettspiel – Spielbrett |
Spielbrett
Das Spielfeld besteht aus 3 Spielbrettern (Asien, Europa und Amerika), welche nebeneinander gelegt werden. An jedem Spielplan sitzen sich 2 Spieler gegenüber, also es gibt je einen UWC- und einen Reichs-Spieler. Jeder Spielplan zeigt 7 Territorien, welche zu Spielbeginn der UWC gehören, einen Orbit von dem aus die Reichs-Spieler die UWC angreifen und an der Seite ein Blitz-Meter auf dem die beiden Spieler ihre aktuellen Punkte und Ressourcen anzeigen. Die einzelnen Territorien sind mit Linien verbunden. Auf diesen können sich die Einheiten von einem zum anderen Territorium bewegen. Die roten Linien sind dabei den Reichs-Spielern vorbehalten, da sie Orbitalverbindungen darstellen. |
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Iron Sky – Das Brettspiel – Befehlshabertafeln |
Befehlshabertafeln
Jede Seite (UWC/Reich) hat ihre eigene Befehlshabertafel und jede Seite hat dabei noch 3 unterschiedliche Anführer. Unterschiede gibt es aber bei den dazugehörigen Befehlskarten, welche sich bei jedem Anführer leicht unterscheiden. Aufseiten der UWC unterscheiden sich die Anführer zudem noch durch ihre Startressourcen (Politik und Geld). Bei den Reichs-Spielern starten alle 3 Anführer mit den gleichen Ressourcen. Auf der Befehlshabertafel liegen verdeckt der Befehlskarten-Nachziehstapel und offen der dazugehörige Ablagestapel. Auch die zur Verfügung stehenden Ressourcen werden offen angezeigt. Links neben der Befehlshabertafel liegen die Gefechtskarten. |
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Iron Sky – Das Brettspiel – Befehlskarten |
Befehlskarten
Jede Seite hat ihre eigenen Befehlskarten und innerhalb einer Seite unterscheiden sich diese leicht je nach Befehlshaber. Je nach Seite stehen auch etwas unterschiedliche Befehle zur Verfügung. Beide Seiten können Einheiten rekrutieren und bewegen. Aber nur die Reichs-Spieler können zum Beispiel feindliche Einheiten bombardieren. Unten links ist auf jeder Befehlskarte ein Symbol abgebildet, welches mit dem Symbol des dazugehörigen Befehlshabers übereinstimmt. Die Karten können so der richtigen Person zugeordnet werden. Oben stehen die Kosten für das Ausspielen der Karten. Die Reichs-Spieler bezahlen alle Karten mit Blitzen, während die UWC in Abhängigkeit von der Karte diese mit Geld, Politik oder mit beidem bezahlen können. |
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Iron Sky – Das Brettspiel – Sonderbefehle |
Sonderbefehle
Sonderbefehle sind auch Befehlskarten, welche die Spieler in ihr Befehlskartendeck nehmen. Wird mit Sonderbefehlen gespielt, so erhalten alle Spieler 2 zufällige Karten ihrer Fraktion und mischen diese ungesehen in ihr Befehlskartendeck. Im Gegensatz zu den Befehlskarten können Sonderbefehle nur einmalig eingesetzt werden, d.h. sie kommen nach ihrer Verwendung nicht auf den Befehlskarten-Ablagestapel, sondern werden aus dem Spiel genommen. Sonderbefehle sind sehr mächtige Befehle und können dem Spieler zum Beispiel dauerhaft Extra-Ressourcen in einem Territorium bringen, solange er dieses Territorium kontrolliert. |
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Iron Sky – Das Brettspiel – Gefechtskarten |
Gefechtskarten
Mit Hilfe der Gefechtskarten werden die Schlachten in Iron Sky ausgetragen, d.h. sie bestimmen die Verluste an Truppen in einem Kampf. Kommt es zu einem Gefecht, so muss ein Spieler immer eine von 2 verdeckt liegenden Karten wählen, anschließend werden beide Karten (Angreifer und Verteidiger) aufgedeckt und das Ergebnis abgelesen. Da die Karten verdeckt gewählt werden müssen, steht auf jeder Karte ein kleiner farblicher Hinweis in welche Richtung die Karte geht. Grün steht für Verteidigung, gelb für einen Mix aus Verteidigung und Angriff und rot für Angriff. Jede Rückseite hat ein Verteidiger- (Schild) und ein Angreifersymbol (Visier). Der Verteidiger wählt zuerst seine Karte, legt diese mit dem Schildsymbol zum anderen Spieler ab, dann wählt der Angreifer und legt seine Karte mit dem Angriffssymbol vor das Schildsymbol. Abschließend werden beide Karten umgedreht und das Ergebnis abgelesen. Jedes Treffersymbol, welches nicht durch ein Abwehrsymbol abgewehrt wird, gilt als Treffer. Bei den beiden unteren Karten würden so 2 der 3 Treffersymbole durchkommen und somit 2 Truppen vernichten. |
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Iron Sky – Das Brettspiel – Geheimoperationskarten |
Geheimoperationskarten
Geheimoperationskarten sind auch eine optionale Spielregel und dienen dazu am Spielende weitere Punkte zu erhalten, wenn die darauf abgebildete Aufgabe zu dem Zeitpunkt gelöst wurde. Die Geheimoperationskarten dürfen nur die Spieler sehen, welche in Besitz der Karte sind. Auch in der gleichen Fraktion (UWC/Reich) dürfen die Spieler sich die Karten nicht gegenseitig zeigen oder verraten. Die meisten Karten beziehen sich darauf am Spielende Truppen in bestimmten Regionen des eigenen Spielbretts stehen zu haben. |
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Spielvorbereitung:
– Aufbau des Spielfelds – Spielbretter aneinander legen.
– Befehlshaber – Befehlshabertafeln zufällig verteilen.
– Zuordnung der Kontinente – Spielern einen Kontinent zuteilen.
– Befehlskarten – Ggf. mit Sonderbefehlen mischen und auf die Befehlshabertafel legen.
– Gefechtskarten – An jeden Spieler verdeckt 10 Karten geben.
– Einheiten der UWC – 15 Einheitsmarken pro UWC-Spieler.
– Einheiten des Reichs – 20 Einheitsmarken pro Reichs-Spieler.
– Ressourcen – UWC-Spieler stellen ihre Startressourcen ein.
– Blitz-Meter – Auf jedes Blitz-Meter eine Besatzungs- und Zerstörungsmarke legen.
– Zeitmarker – Zeitmarkerstapel erstellen.
– Terror- und Elektronische-Kampfführungsmarker – Jeder Spieler einer Seite bekommt seinen Marker.
– Geheimoperationen – Optional: Jeder Spieler erhält eine zufällige Geheimoperationskarte seiner Seite.
– Startkarten – Jeder Spieler zieht die obersten 5 Befehlskarten.
Spielablauf:
Beginnend mit dem Reich führt eine Seite eine komplette Spielrunde bestehend aus 3 Phasen aus, bevor die andere Seite am Zug ist.
1. Ressourcenphase
– Die auf dem Blitz-Meter des eigenen Kontinents angezeigten Ressourcen erhalten.
2. Befehlsphase
– Befehlskarten spielen, deren Kosten zahlen und die dazugehörige Aktion (Angriff, Antiterror, Bombenkrieg, Elektronische Kampfführung, Mobilmachung, Politische Intrige, Reboot, Rekrutieren und Strategiewechsel) ausführen. Nicht alle Aktionen stehen jeder Seite zur Verfügung.
– Durch eine Mobilmachung kann es zu einem Gefecht kommen. Dies verläuft in der Reihenfolge: Verteidiger wählt eine seiner beiden Gefechtskarten, legt diese mit dem Verteidigersymbol zum Angreifer, Angreifer wählt eine seiner beiden Gefechtskarten, legt diese mit dem Angreifersymbol zum Verteidiger, beide Karten werden umgedreht und das Ergebnis (Verluste) ausgeführt. Ggf. kann der Angreifer durch Einsatz der optionalen Initiativmarke das Ergebnis noch verändern.
3. Endphase
– Optional eine Befehlskarte abwerfen.
– Reichs-Spieler reduzieren ihre Ressourcen auf 0.
– Auf fünf Befehlskarten nachziehen.
– Zeitmarke aufdecken (nur UWC).
Spielende:
– Das Spiel endet, wenn die Schlussmarke nach dem UWC-Spielzug vom Zeitmarkenstapel aufgedeckt wird.
– UWC-Spieler erhalten Punkte für: Territorien, Blitz-Meter, Trophäen und ggf. Geheimoperationen.
– Reichs-Spieler erhalten Punkte für: Territorien, Blitz-Meter und ggf. Geheimoperationen.
– Es gewinnt die Seite mit den meisten Punkten.
2 – 6
Anzahl
90 – 120
Minuten
12
Jahre
Meinung brettspiele-report:
"Iron Sky" bietet eine überschaubare Menge an Spielmaterial, welche leider nicht ohne Hilfe, z.B. Polybeutel, in der Spielbox untergebracht werden kann. Die Qualität des Spielmaterials geht in Ordnung, auch wenn die Karten nicht dünner sein dürften.
Das Thema des Spiels sorgte in den Spielrunden nicht ganz überraschend auch mal für Diskussionen, da das Thema "Nazis kehren auf die Erde zurück, um diese zu erobern" nicht ganz einfach ist in Deutschland. Wer aber den Film kennt bzw. verstanden hat, dass es sich beim Film um eine Science-Fiction-Filmkomödie mit einem gewissen satirischen Anspruch handelt, also nicht ernst genommen werden sollte, der kann hier über eine mögliche politische Brisanz auch hinwegsehen.
Das Spiel selbst bietet eine für den Spielablauf doch recht umfangreiche Spielanleitung, welche ein bisschen Zeit in Anspruch nimmt gelesen und verstanden zu werden. Einmal verinnerlicht verläuft eine Spielrunde aber sehr schnell und ermöglicht so ein flüssiges Spiel.
"Iron Sky" ist dabei ein halb-kooperatives Spiel, da die Spieler auf beiden Seiten zusammenarbeiten müssen, um Stärken und Schwächen ihrer Befehlshaber und ihrer aktuellen Situation bestmöglich für den Spielsieg zu vereinen.
Für die Unterstützung der Mitspieler bietet das Spiel auch einige Möglichkeiten. Das Überlassen von Ressourcen, dem Überlassen von Einheiten bzw. dem gezielten Angriff von Territorien auf anderen Kontinenten, um den dortigen Spieler zu entlasten.
Die Möglichkeiten (Befehle) und die Gefechte sind leider relativ glückslastig ausgefallen. Außerdem wird das Spiel schon sehr stark in den ersten Spielrunden entschieden. Gefechtskarten werden zufällig verteilt und dabei vielleicht auch nicht optimal gemischt. Hat zum Beispiel ein Reichs-Spieler zu Spielbeginn nur grüne Gefechtskarten zur Auswahl, dann kann eine Eroberung schwierig werden. Erobert werden muss aber in der ersten Runde, damit die UWC-Spieler nicht mit vollen Ressourcen starten.
Hinzu kommen noch die Befehlskarten. Hat das Reich hier zum Start gute und nicht so teure Karten auf der Hand, dann kann es einen guten Start hinlegen. Bestehen seine Karten nur aus sehr teuren Karten bzw. Möglichkeiten die aktuell nicht gebraucht werden wie zum Beispiel Strategiewechsel, dann wird der Start ins Spiel kein glorreicher werden.
Gut angekommen ist hier der Initiativmarker, welcher wenigstens noch ein wenig erlaubt schlechte Angriffskarten durch das Verschieben um ein Feld zu verbessern.
Die Rolle der beiden Parteien (UWC/Reich) kam im Spiel auch etwas unterschiedlich stark rüber. Die UWC behält ihre Ressourcen bei Rundenende, können beliebig Geld leihen (das Reich kann nur 1 Befehlspunkt abgeben) und müssen an sich ihre Territorien nur mit Einheiten vollstellen. Außerdem erlangen sie Punkte für zerstörte Einheiten.
Das Reich ist gezwungen immer anzugreifen und die Territorien auch zu halten, da sich andernfalls die Punkte und das Einkommen auf dem Blitz-Meter wieder zu Gunsten der UWC ändert. Die UWC hat außerdem den letzten Spielzug im Spiel und kann so schwächere Gebiete genau vor der finalen Punktzählung noch übernehmen.
Dies klingt jetzt alles etwas negativ, aber das Spiel macht trotzdem Spaß und der Kampf wird hart geführt. Die Spieler sollten sich halt nur gewiss sein, dass Spielfehler und nicht erfolgreiche Feldzüge große Auswirkungen haben können auf das Spiel.
Die Interaktion ist im Spiel sehr hoch, da die Spieler einerseits untereinander (gleiche Seite) ihr Spielzüge aufeinander abstimmen müssen und andererseits, da ein Spieler mindestens mit seinem Gegenüber dauerhaft im Kampf liegt.
Bei der Anzahl der Spieler muss darauf geachtet werden, dass das Spiel zwar von 2 bis 6 geht, aber nur mit 2, 4 oder 6 Leuten spielbar ist. Persönlich bevorzuge ich 6 Spieler. Zwar ist dies dann nur eine Verdreifachung des Spiels (gleicher Kampf auf 3 Kontinenten), aber die Spieler können den Kontinent wechseln und sich so helfen. Wenn das Reich es zum Beispiel schafft den mittleren Kontinent komplett einzunehmen und der dort sitzende UWC-Spieler daher keine Einheiten mehr einsetzen kann, dann hat das Reich einen guten Job gemacht!
Fazit: "Iron Sky" ist ein recht schnelles Spiel, welches als halb-kooperatives Spiel mit einem neuartigen Kampfmechanismus begeistern kann. Lust und Frust liegen aber dicht beieinander, wenn das Glück einen Spieler verlässt und er dadurch Gefechte nicht gewinnt bzw. Territorien verliert.
Angebote in deutscher Sprache:
Iron Sky – Das Brettspiel
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