Castellan | |
Verlag: Erscheinungsjahr: Autoren: |
Steve Jackson Games 2013 Steve Jackson | Philip Reed |
Castellan – Spielboxen |
Kurzbeschreibung:
Der König möchte eine neue Burg haben und hat auf dieser den angesehen Posten des Castellans bzw. Kastellans (Aufsichtsbeamter der Burg) zu vergeben. Die Spieler schlüpfen dabei in die Rolle von Edelmännern, welchen als Bauherren die gleichen Ressourcen für Mauern und Türme zugeteilt bekommen. Nur die Reihenfolge in der sie diese Ressourcen das Spiel über erhalten ist unterschiedlich und damit ihre Bauoptionen. Alle Spieler bauen gemeinsam an der Burg, aber beanspruchen alle in ihrem Spielzug geschlossenen Innenhöfe für sich. Jeder Innenhof wird durch einen eigenen Burgfried gekennzeichnet. Am Spielende zählen die Spieler alle Türme, welche an ihre Innenhöfe/Burgfriede angrenzen. Der Spieler mit den meisten Türmen gewinnt das Spiel. Es gibt das Spiel zweimal als 2-Personenspiel in unterschiedlichen Spielerfarben. Beide Spiele zusammen ergeben ein 3- oder 4-Personenspiel. Top-Angebot: Amazon
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Castellan – Spielmaterial |
Spielmaterial beider Spiele
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Castellan – Mauern, Turm und Burgfried |
Mauern, Turm und Burgfried
Mauern Welche Mauern einem Spieler in seinem Spielzug zur Verfügung stehen, bestimmen die Karten die ein Spieler auf der Hand hat bzw. ausspielt. Im Spiel stehen jedem Spieler 15 kurze und 13 lange Mauern zur Verfügung, die er nach seinem Willen platzieren darf. Turm Im Spiel stehen jedem Spieler 16 Türme zur Verfügung, die er nach seinem Willen platzieren darf. Burgfried Er kennzeichnet somit die Zugehörigkeit eines Innenhofes zu einem Spieler. |
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Castellan – Karten |
Karten
Jedem Spieler steht das gleiche Kartenset aus 14 Karten (7 Karten mit Turm bzw. Mauer) zur Verfügung. Auf jeder Karte sind 0 bis 3 Türme und/oder 0 bis 4 Mauern abgebildet. Die Rückseite (Turm/Mauer) zeigt an, welches Element auf jeden Fall mindestens einmal auf der Karte zu finden ist. Bei einer Mauer auf der Rückseite somit mindestens eine Mauer. |
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Castellan – Verkaufsverpackungen |
Verkaufsverpackungen
Die oben zu sehenden Spielboxen sind nicht die Verpackung, in der das Spiel im Regal steht bzw. per Paket geliefert wird. "Catsellan" hat eine ziemlich große Verkaufsverpackung, welche im oberen Teil unter Folie einige Spielelemente zeigt (Mauern, Türme und Burgfriede) und im unteren Teil die eigentliche Spielbox beherbergt. Also nicht wundern, dass nach dem Auspacken das eigentliche Spiel weniger als die Hälfte der Verpackung ausmacht. Die linke blau/rote Version enthält nur eine englische Spielanleitung, während die rechte gelb/grüne Version auch eine deutsche Spielanleitung beinhaltet. Die beiden Spieler können einzeln als 2-Personenspiel oder zusammen als 3- bzw. 4-Personenspiel gespielt werden. |
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Spielvorbereitung:
– Jeder Spieler erhält in einer Farbe alle Karten und Burgfriede.
– Die kleine, großen Mauern und Türme werden nach Art getrennt bereit gelegt.
– Jeder Spieler teilt seine Karten in Mauer- und Turmstapel auf, mischt diese getrennt und verdeckt und zieht von jedem seiner Stapel zwei Karten.
Spielablauf:
– Gespielt wird reihum und ein Spielzug unterteilt sich in 5 Phasen:
Phase 1 – Karte(n) spielen
– Ist ein Spieler am Zug, so muss er wenigstens 1 Handkarte ausspielen.
Phase 2 – Bauen
– Er nimmt sich alle Bauteile, welcher auf der Karte/den Karten abgebildet sind.
– Er muss alle Bauteile (Mauern/Türme) verbauen. Kann er dies nicht, so gibt er sie an den nächsten Spieler weiter (nicht erlaubt im allerersten Zug des Startspielers).
Phase 3 – Einen Innenhof für sich beanspruchen
– Errichtet ein Spieler einen Innenhof, so stellt er einen seiner Burgfriede hinein. Einmal im Spiel darf er auch einen doppelten Burgfried hineinstellen.
– Errichtet ein Spieler keinen neuen Innenhof, dann wird diese Phase übersprungen.
– Alle verbauten Bauteile und gesetzten Burgfriede dürfen nicht mehr versetzt werden.
Phase 4 – Ziehen
– Der Spieler zieht 1 Karte von einem seiner beiden Kartenstapel nach.
– Zeigen eine oder mehrere in Phase 1 gespielten Karten ein Kartensymbol, dann zieht er für jedes Symbol eine weitere Karte nach.
Phase 5 – Eingesetzte Karten ablegen
– Alle ausgespielten Karten werden abgelegt.
Spielende:
– Sobald ein Spieler keine Karten mehr hat (weder Handkarten noch Karten zum Nachziehen), ziehen der oder die andere(n) Spieler alle ihre restlichen Karten und machen einen letzten Spielzug.
– Alle Spieler addieren die Punkte ihrer Innenhöfe.
– Es gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten.
Einschätzung der erlangten Punkte
Da in der Spielanleitung kein Hinweis auf eine Kategorisierung der Ergebnisse steht, habe ich hier einmal beim Verlag angefragt:
– Unter 40 Punkte heißt üben 😉
– 40-50 Punkte heißt, dass man um den Sieg spielt.
– Alles über 50 Punkte ist sehr gut.
Spielhinweis
– Mauern sollten nie so gelegt werden, dass die folgenden Spieler durch wenige Bauteile (Mauern/Türme) Innenhöfe bilden können.
– Hier bietet es sich vor allem an, dass Mauern unterschiedlicher länger verwendet werden. Zwei lange oder kurze Mauern können einfacher verbunden werden, als eine lange und eine kurze Mauer.
2 – 4
Anzahl
30 – 45
Minuten
10
Jahre
30 – 60
Minuten
Meinung brettspiele-report:
Das Spielmaterial von "Castellan" ist sehr stabil und auch eine nötige Verschiebung der Burg, wenn sich die Spieler zum Beispiel dem Tischrand nähern, führt nicht zu einem Auseinanderfallen.
Die Spielbox bietet durch seine 4 Fächer fast genau die richtige Unterteilung (Türme, kleine, große Mauern und Burgfriede beider Spieler) und so kann das Spielmaterial gut verstaut werden.
Die Aufteilung des Spiels in zwei Spiele ist einerseits gewöhnungsbedürftig und andererseits auch mal praktisch, wenn man es wirklich nur zu Zweit spielen möchte. Etwas schade ist, dass Spieler immer die Farben gelb/grün nehmen müssen, wenn sie die deutsche Spielanleitung haben möchten und das ein Spiel für sich schon nicht sehr preiswert ist, aber beide Spiele zusammen schon eine gewisse Investition darstellen.
Das Spiel selbst entschädigt zwar für die relativ große Investition, aber preiswert wird es leider nicht.
Wie eben schon angerissen macht das Spiel selbst wirklich Spaß. Die Burg wird mit echten Mauern und Türmen errichtet, sieht in jedem Spiel anders aus und die zufällig gezogenen Karten verändern die spielerischen Möglichkeiten ebenso.
Strategie, Glück und Wissen – Alle Bauteile müssen strategisch verbaut werden, also dahin wo sie einem selbst den größten und den Mitspielern möglichst keinen Vorteil bringen. Hier ist vor allem der richtigen Zeitpunkt zum Einsetzen des doppelten Burgfrieds entscheidend, da dieser sehr viele Punkte bringen kann.
Strategisch wichtig ist auch der Aufbau der eigenen Innenhöfe. Große Innenhöfe brauchen viele Bauteile, aber können im Gegenzug auch weiter unterteilt werden, also weitere Punkt bringen.
Glück ergibt sich aus der Spielsituation und aus den gezogenen Karten. Kommen zum Beispiel die Karten mit dem Kartensymbol (extra Karte ziehen) ganz am Ende, dann nützen sie einem nichts. Zwar kann ein Spieler durch die Wahl einer Turm- oder Mauerkarte die Richtung der Bauteile steuern, aber er weiß nie was er genau erhält und ob ihm dieses aktuell eher passt oder nicht.
Spieler können aber auch aktiv von Strategie auf Glück schwenken, wenn sie alle ihre Handkarten ausspielen und nur noch die eine nachgezogene Karte besitzen und diese spielen müssen. Damit beraubt man sich selbst den eigenen Möglichkeiten.
Und Wissen ist noch wichtig, da erfahrene Spieler die wenigen Karten kennen und so wissen welche noch kommen werden. Mit diesem Wissen weiß man eher einzuschätzen, ob es sich lohnt zu warten oder lieber gleich alle Karten auszuspielen.
Spieleranzahl, Interaktion und Spieldauer – Je mehr Spieler teilnehmen, desto größer und schöner wird die Burg. Persönlich finde ich das Spiel mit 4 Spielern am schönsten (große Burg), aber auch mit 2 Spielern funktioniert es als eine Art Duell perfekt. Bei 3 oder 4 Spielern ist es zudem natürlich auch am teuersten durch die zwei anzuschaffenden Spiele.
Interaktion ist eigentlich unabhängig von der Spieleranzahl, da man seinen Mitspielern immer Möglichkeiten wegschnappt oder eröffnet. Bei mehr Spielern können dies halt nur mehr Spieler machen bzw. ist die Chance größer, dass einem eine gute Möglichkeit von den Mitspielern weggeschnappt wird.
Die Spieldauer steigt einfach pro Spieler um einen festen Faktor. Ich würde mal sagen so 15 Minuten pro Spieler.
Fazit: Etwas schade ist, dass "Castellan" durch die riesige Spielverpackung etwas viel Müll produziert und hierzulande auch nicht allzu preiswert zu erwerben ist, vor allem da für 3 bis 4 Spieler zwei Spiele nötig sind. Auch die Begrenzung auf gelb/grün, wenn Spieler die deutsche Spielanleitung haben und es aber nur zu Zweit spielen möchten ist etwas Schade.
Daneben gibt es aber auch sehr viel Positives zu berichten. Von der Qualität und Stabilität des Spielmaterials, über die einfachen und kurzen Spielregeln, bis hin über das anschauliche Wachsen der Burg.
"Castellan" ist einfach und macht einfach Spaß, nur billig ist es halt nicht.
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