Jerusalem | |
Verlag: Vertrieb in Deutschland: Erscheinungsjahr: Autor: |
ElfinWerks Abacusspiele 2010 Michele Mura |
Jerusalem – Spielbox |
Kurzbeschreibung:
Als Kreuzritter im 12. Jahrhundert in Jerusalem angekommen, versuchen die Spieler sich die Kontrolle über die 6 Machtzentren der Stadt zu besorgen. Dies geschieht durch das geschickte Endsenden der eigenen Knappen in die Gebiete der Machtzentren. Wer die Mehrheit an Knappen in einem Gebiet hat, der hat auch die Kontrolle über dieses. Die Gebiete gewähren dabei ein unterschiedliches Einkommen mit dessen Hilfe die Spieler ihren Festungsturmbau finanzieren und sich neue Knappen besorgen müssen, um ihre Mehrheiten zu verteidigen bzw. neue zu erlangen. Top-Angebot: Amazon
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Jerusalem – Spielmaterial |
Spielmaterial
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Jerusalem – Spielplan |
Spielplan
Der Spielplan zeigt Jerusalem aufgeteilt in 6 Machtzentren und jedes Machtzentrum, außer dem Davidsturm, besteht aus 3 Gebieten. Jedes Gebiet bringt dem Spieler mit der Mehrheit an Knappen in diesem Gebiet ein Einkommen in Form von Knappen, Münzen oder/und Prestigepunkten. Die unteren 3 Machtzentren geben dem Spieler mit der Mehrheit an Knappen im gesamten Machtzentrum ein bestimmtes Privileg. Oben auf dem Spielplan wird die aktuelle Runde angezeigt bzw. liegen in den Runden 2 bis 4 die Ereignisse aus. In der Mitte werden die Prestigepunkte der Spieler angezeigt, welche zum Bau ihrer Festungstürme benötigt werden. |
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Jerusalem – Aktions-, Ämter- und Ereigniskarten |
Aktions-, Ämter- und Ereigniskarten
Aktionskarten Aktionskarten können dem Spieler unter anderem Münzen, Knappen oder Prestigepunkte bringen. Ämterkarten Oben auf der Karte ist zusätzlich eine Fähigkeit abgebildet, welche er in seinem Zug zusätzlich nutzen kann, zum Beispiel das günstigere Einsetzen des Barons oder den preiswerteren Kauf von Knappen. Ereigniskarten Ereignisse sind für die Spieler in aller Regel negativ, da sie sich immer um den Verlust von Knappen in bestimmten Gebieten des Spielplans drehen. |
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Jerusalem – Baron, Knappen, Holzzylinder und Turmstockwerk |
Baron, Knappen, Holzzylinder und Turmstockwerk
Baron Knappen Wer die Mehrheit an Knappen in einem Gebiet besitzt der kontrolliert dieses und erhält dadurch das Einkommen dieses Gebiets. Holzzylinder Turmstockwerk Ziel des Spiels ist es den höchsten Festungsturm zu errichten und das Bauen wird mit Hilfe von Prestigepunkten bezahlt. |
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Spielvorbereitung:
– Alle Ereigniskarten werden verdeckt gemischt. 3 der 4 Karten werden an die markierten Stellen für Ereigniskarten gelegt. Die übrig gebliebene Karte kommt ungesehen in die Spielschachtel zurück.
– Alle Aktionskarten werden verdeckt gemischt und als Kartenstapel abgelegt.
– Jeder Spieler erhält in einer Farbe einen Sichtschirm, alle Turmstockwerke, den Spielrundenanzeiger und Baron.
– Hinter seinen Sichtschirm legt er byzantinische Geldstücke im Wert von 12.
– Der Spielrundenanzeiger kommt auf das Feld 1 der Spielrundenanzeige.
– Jeder Spieler stellt seinen Prestigemarker auf die 0 der Prestigeleiste.
Änderungen bei 3 Spielern
– Ämterkarte "Hauptmann" aus dem Spiel nehmen.
Änderungen bei 2 Spielern
– Ämterkarten "Hauptmann" und "Schatzmeister" und
– die Ereigniskarte "Wahl des Patriarchen" kommen aus dem Spiel.
– Die Aktionskarten "Übermächtiger Einfluss – Adel" und "Übermächtiger Einfluss – Patriarchat" kommen verdeckt auf die dazugehörigen Gebiete (sie zeigen an, dass ohne diese beiden Machtzentren gespielt wird).
Spielablauf:
Phase 1 – Ämtergebote
– Es werden verdeckt Aktionskarten = Spieleranzahl gezogen.
– Der Startspieler (höchster Turm) stellt das erste Amt zur Versteigerung.
Phase 2 – Einsetzen der Knappen
– Der Spieler mit der niedrigsten Nummer auf seiner Ämterkarte beginnt.
– Er erhält die Ressourcen seiner Ämterkarte = Anzahl der abgebildeten Knappen.
– Er kann Aktionskarte spielen, sich für je 3 Münzen 1 Knappen kaufen und seine Knappen und seinen Baron beliebig auf die Gebiete der Machtzentren setzen.
– Es müssen nicht alle Knappen eingesetzt werden.
– Es folgt der Spieler mit der nächst höheren Ämterkartennummer.
Phase 3 – Einkommen
Schritt 1 – Davidsturm
– Der Spieler mit der Mehrheit an Knappen erhält eine Münze.
– Anschließend darf dieser Spieler einen seiner Knappen auf ein anderes Gebiet versetzen.
Schritt 2 – Privilegien
– In den untersten 3 Machtzentren erhält der Spieler mit der Mehrheit an Knappen ein Privileg.
Schritt 3 – Einkommen
– Nun werden die einzelnen Machtzentren abgehandelt…
– Der Spieler mit der Mehrheit in einem Gebiet erhält das dort abgebildete Einkommen (Knappen/Prestige/Münzen).
– Einen Gleichstand gewinnt der Spieler mit der niedrigeren Ämterkarte.
Schritt 4 – Turmbau
– Die Spieler müssen in der für diese Runde gültigen Spielerreihenfolge bauen.
– Kosten pro Stockwerk: Höhe des Stockwerks + 1 + 1 Zuschlag, wenn das Stockwerk noch nirgends geabut wurde.
– Solange ein Spieler bauen kann muss er bauen.
Phase 4 – Ereignis
– Liegt ein Ereignis aus, so wird dieses jetzt abgehandelt.
– Der Spielrundenmarker wird 1 Feld weitergezogen. Steht er unter einer Ereigniskarte, so wird diese jetzt umgedreht.
– Alle Spieler legen ihre Ämterkarten zurück.
Spielende:
– Das Spiel endet nach der 5. Runde.
– Es gewinnt der Spieler mit dem höchsten Turm.
Spielmaterial verstauen | ||
Da die Spielbox keinerlei Unterteilung zum Verstauen des Spielmaterials bietet, lassen sich in einer 2-Fächer-Box von Conrad alle Karten und Geldstücke unterbringen. | In die zweite 5-Fächer-Box kommen je Fach das Spielmaterial eines Spielers (Marker, Knappen, Baron und Stockwerke) und in das 5. Fach der Spielrundenanzeiger. |
2 – 4
Anzahl
90
Minuten
12
Jahre
3 – 4
Anzahl
60 – 120
Minuten
Meinung brettspiele-report:
In der Summe ist "Jerusalem" ein Mehrheitenspiel ohne großen Schnick-Schnack und mit bekannten Elementen.
Die Spielreihenfolge wird versteigert, die Spieler setzen nacheinander ihre Knappen in bis zu 16 Gebiete ein, erhalten pro Mehrheit in einem Gebiet einen bestimmten Bonus und um ein wenig Zufall bzw. Unglück ins Spiel zu bringen gibt es noch 3 zufällige Ereignisse im Spiel.
Im Detail bedeutet dies, dass die Abwechslung in den Runden gering ist, da in den einzelnen Phasen immer das gleiche passiert bzw. immer nur die gleichen Möglichkeiten vorhanden sind. Abwechslung kommt nur durch die 3 Ereignisse in den Runden 2 bis 4 ins Spiel. Da es insgesamt nur 4 Ereignisse gibt, sind diese aber recht gut vorhersehbar.
Der wichtigste Punkt im Spiel ist die Spielerreihenfolge. Je früher ein Spieler am Zug ist, desto mehr Knappen erhält er, entscheidet Gleichstände an Knappen für sich, wenn der oder die anderen am Gleichstand beteiligten Spieler nach ihm am Zug sind und kann seinen Baron früher einsetzen, um ein Gebiet zu blockieren.
Für die beiden Extrempositionen Startspieler und letzter Spieler bedeutet dies, dass der Startspieler die meisten Knappen erhält, als erster ein Gebiet mit seinem Baron sichern darf und alle Gleichstände gewinnt. Der letzte Spieler hingegen trifft auf schon viele gesicherte Gebiete, hat die wenigsten Knappen und kann diese dafür gezielt für das erobern von Gebieten einsetzen, denn die anderen Spieler können die Anzahl ihrer Knappen nicht mehr verändern/erhöhen.
Viele Knappen sichern die Überlegenheit in vielen Gebieten. Die Anzahl an Knappen ist allerdings begrenzt und so kann der Vorrat eines Spieler enden, bevor das Spiel endet. Dieser Fall wird in der Spielanleitung nicht behandelt, aber führt wohl dazu, dass der Spieler keine neuen Knappen mehr erhält und somit auch keine Mehrheiten erobern kann. Knappen bleiben nämlich einmal gesetzt in einem Gebiet stehen.
Somit ist die Wahl der Spielreihenfolge nicht nur entscheidend um im Augenblick Mehrheiten zu erlangen und Wunschgebiete zu erhalten, sondern auch um bis zum Spielende handlungsfähig zu bleiben.
Dieser Umstand führt allerdings dazu, dass neue Spieler gegen erfahrene Spieler in der Regel wenig Chancen haben, da das richtige Einwerten der Spielreihenfolge Spielerfahrung verlangt.
Der Turmbau ist durch den Bauzwang und die einfachen Bauregeln gut gelöst. Der Punkt, dass der Erstbauende eines Stockwerks mehr bezahlt als die nachfolgenden Spieler ermöglicht es diesen recht gut Vorsprünge aufzuholen. Das Spiel bleibt daher meistens bis zum Ende ausgeglichen.
Das Spielmaterial ist von guter Qualität, schön viel Holz und auch die Farben rot und grün lassen sich für Leute mit einer Farbschwäche gut unterscheiden.
Der Spielreiz hängt bei "Jerusalem" auf jeden Fall mit der Spieleranzahl zusammen. 2 Spieler haben immer die gleichen 3 Ereignisse, haben nur wenige Gebiete auf dem Spielplan zur Verfügung und es gibt nur 2 Ämterkarten. In der Summe macht es so wohl kaum Spaß.
Je mehr Spieler mitspielen, desto mehr steigt der Spielspaß, aber umso unberechenbarer wird das Spiel.
Die Ereignisse können das Spiel ganz schön stark kippen, da Spieler hier viele Knappen verlieren können und wenn davon nicht alle Spieler betroffen sind, dann erleiden die Betroffenen einen starken Nachteil.
Die Spielanleitung schildert etwas zu ausführlich das Spielgeschehen, ist relativ klein gedruckt und gibt nicht alle wichtigen Informationen auf einen Blick preis. Es fehlt einfach eine kurze und knappe Übersicht, welches Spielmaterial im Spiel ist, was wann geschieht, usw.
Alles in allem ein solides Mehrheitenspiel, welches für 3 bis 4 Spieler geeignet ist. Abwechslung wird aber leider etwas vergebens in diesem Spiel gesucht.
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Jerusalem
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Conrad (Plastikboxen) – benötigte Anzahl Boxen für das gesamte Spielmaterial. |
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Conrad Plastikboxen – 5 Fächer-Box
1x – 5 Fächer-Box für Spielermaterial und Spielrundenanzeiger – ab 0,81 EUR/Stck. |
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Conrad Plastikboxen – 2 Fächer-Box | ||||||
Hi! Thanks for this big and very detailed review of my game Jerusalem! Have fun!
mm
10. Dez. 2011 | #
Kann mich deiner Meinung nur voll und ganz anschließen. Haben das Spiel letztes Jahr auf der Messe Essen getestet und es wirkt lieblos kopiert von anderen Spielen, bietet so garkeine Innovation, der Zugang ist aufgrund der mäßig gelungenen Symbolik auch eher schwierig und insgesamt bietet das Spiel wenig Reiz zu Variationen und der Wiederspielwert ist eben wegen dem 08/15 Mechanismus auch sehr gering. Das Spiel geht absolut in der Menge unter und ist höchstens für Spieler die derlei Spiele noch nicht gespielt haben interessant.
10. Aug. 2011 | #