Libertalia | |
Verlag: Vertrieb in Deutschland: Erscheinungsjahr: Autor: Auszeichnung: |
Marabunta Asmodee 2012 Paolo Mori Empfehlungsliste Spiel des Jahres 2013 |
Libertalia – Spielbox |
Kurzbeschreibung:
Piraten sind eigentlich harte Hunde, aber auch der härteste Hund wird älter und sehnt sich nach dem Ruhestand! Bei den Piraten heißt dieser Ruhestand "Libertalia", die Insel der Rentnerpiraten ohne Kämpfe, Stress und Gefahr. Leider ist dieses elitäre Eiland nicht ganz billig und so braucht es eine Menge Gold in der eigenen Piratenhöhle, um es sich für den Rest des Lebens gut gehen zu lassen. Eine letzte Kaperfahrt soll es somit bringen oder auch zwei oder drei… Wie immer bei einem so tollen Plan haben diesen auch andere und daher sind gleich mehrere Piratenkapitäne auf der Suche nach ihrer Rente auf Lebenszeit und Gold und Juwelen können halt nur einen Besitzer haben. Aber die Crew wird es schon richten, jeder mit einer eigenen Fähigkeit ausgestattet geht es ein letztes Mal ins Gefecht um die begehrte Beute. Top-Angebot: Amazon
|
|
Libertalia – Spielmaterial |
Spielmaterial
|
|
Libertalia – Spielplan |
Spielplan
Der Spielplan zeigt ein Schiff auf dem oben die Beutestücke der 6 Runden einer Kampagne liegen. In der Mitte werden jede Runde die Charakterkarten der Spieler abgelegt, welche sich um die aktuellen Beutestücke streiten. Nach 6 Runden ist eine Kampagne vorbei und es werden neue Beutestücke ausgelegt. |
|
Libertalia – Beutestücke |
Beutestücke
Es gibt 3 Arten von Beutestücken. Die oberen 4 bringen Punkte am Ende einer Kampagne. Die Schatzkarte allerdings nur, wenn ein Spieler 3 davon besitzt. Die mittleren beiden führen entweder zum Verlust eines eigenen Charakters oder zum Verlust bei einem direkten Nachbarspieler. Das untere Beutestück ist ein verfluchtes Relikt und bringt 3 Dublonen Verlust am Ende einer Kampagne. |
|
Libertalia – Charakterkarten |
Charakterkarten
Jedem Spieler steht das gleiche Set aus 30 Charakterkarten zur Verfügung. Während der ersten Kampagne erhalten alle Spieler daraus die gleichen 9 Charaktere, dann spielen sie nach und nach 6 Karten aus und behalten die übrigen 3. Ab der zweiten Kaperfahrt ziehen alle Spieler die gleichen 6 Charaktere nach. Da sie aber unter Umständen unterschiedliche Charaktere aus der vorherigen Kaperfahrt behalten haben, kann sich ab jetzt das Set an Charakterkarten bei den Spielern etwas unterscheiden. Die Zahl auf der Charakterkarte gibt an, in welcher Reihenfolge er am Zug ist. Zudem steht auf jeder Karte noch eine Aktion, welche er je nach Fähigkeit entweder in der Tages-, Dämmerungs- oder Nachtphase anwenden kann. |
|
Libertalia – Piratenhöhle |
Piratenhöhle
Sie dient zum einen als Übersicht über den Verlauf einer Spielrunde und den Wert der Beutestücke. Zum anderen werden an ihr die eigenen Charakterkarten angelegt. Je nach Position haben sie eine unterschiedliche Bedeutung: Links – Abgelegte Charakterkarten, welche ihren Effekt nicht mehr einsetzen können. Oben – Charaktere in der eigenen Piratenhöhle. Rechts – Nachziehstapel. |
|
Spielvorbereitung:
– Jeder Spieler erhält in einer Farbe eine Piratenhöhle, ein Crewmarker, ein Siegpunktmarker und ein Set Charakterkarten. Außerdem Dublonen im Wert von 10.
– Spielplan und Siegpunkttafel kommen zwischen die Spieler.
– Alle Beutestücke kommen in den Stoffbeutel und werden dort gemischt.
– Auf jedes Schiff werden Beutestücke entsprechend der Spieleranzahl gelegt.
– Der jüngste Spieler mischt seine Charakterkarten und zieht 9 zufällige Charaktere.
– Alle anderen Spieler suchen sich aus ihren Charakterkarten die gleichen 9 Charakterkarten heraus.
– Auf den Nachziehstapel wird der Crewmarker gelegt.
Spielablauf:
Die Spieler spielen 6 Runden lang folgende 4 Phasen durch, bis alle 6 Schiffe geplündert sind.
1. Phase – Sonnenaufgang
– Eine Hand-Charakterkarte auswählen und verdeckt vor sich ablegen.
– Gleichzeitig alle abgelegten Charakterkarten aufdecken.
– Karten entsprechend ihrer Ränge aufsteigend auf den Spielplan legen.
– Identische Ränge werden mit Hilfe der abgebildeten Silbermünze sortiert.
2. Phase – Tag
– In aufsteigender Reihenfolge der Ränge führt jede ausliegende Charakterkarte, sofern vorhanden, ihre Tag-Spezialfähigkeit aus.
3. Phase – Dämmerung
– In absteigender Reihenfolge der Ränge führt jede ausliegende Charakterkarte, sofern vorhanden, ihre Dämmerungs-Spezialfähigkeit aus und sucht sich ein Beutestück vom aktuellen Schiff aus.
– Jede Charakterkarte wird nach dem Nehmen eines Beutestücks in ihre Piratenhöhle gelegt.
– Übrig gebliebene Beutestücke bleiben auf dem Schiff liegen.
4. Phase – Nacht
– Die Spieler führen anschließend, sofern vorhanden, ihre Nacht-Spezialfähigkeit aus.
Punkte Phase – Ruhetag
– Eine Kampagne endet, wenn das 6. Schiff geplündert wurde, d.h. die Phase Ruhetag wird erst nach der 6. Kaperfahrt ausgeführt.
– Das Vermögen der Spieler (Dublonen) wird auf der Siegpunkttafel angezeigt.
Vorbereitung der nächsten Kampagne
– Alle Beutestücke (Schiffe + Piratenhöhlen) kommen in den Stoffbeutel und werden dort gemischt.
– Alle Dublonen werden abgelegt.
– Alle Charakterkarten (Ablagestapel + Piratenhöhlen) kommen aus dem Spiel. Die 3 Hand-Charakterkarten behalten die Spieler.
– Jeder Spieler erhält Dublonen im Wert von 10.
– Der jüngste Spieler zieht 6 zufällige Charakterkarten von seinem Nachziehstapel. Die anderen Spieler ziehen die gleichen Charakterkarten von ihrem Nachziehstapel.
– Die 6 Schiffe werden wieder mit Beutestücken belegt und es beginnen die gleichen 4 Phasen wie zuvor.
Spielende:
– Das Spiel endet nach der 3. Kampagne und es gewinnt der Spieler mit den meisten Dublonen.
Fehler in der Spielanleitung
Spielanleitung Seite 8 – Der große Absatz in der rechten Spalte unter dem Spielplan "Die "Nacht" Spezialfähigkeit seiner… Piratenhöhle ausgelegt." gehört nicht zur 3. Phase Dämmerung, sondern auf Seite 9 in die 4. Phase Nacht und zwar an die erste Stelle.
2 – 6
Anzahl
40 – 60
Minuten
14
Jahre
Meinung brettspiele-report:
Das Spielmaterial ist durch die große Anzahl an Charakterkarten, Dublonen und Beutestücke recht umfangreich.
Als Material für die Spielkomponenten kommt durchgehend Pappe und Papier zum Einsatz, welches sauber verarbeitet ist und sich nahezu perfekt in der Spielbox verstauen lässt.
Die Illustrationen sind sehr hochwertig, da sie sehr detailliert sind und fast schon wie ein Foto wirken.
Spielaufbau und Spielerklärung gehen sehr schnell, wobei es bei der Spielerklärung einen Knackpunkt gibt: Die einzelnen Aktionen auf den Charakterkarten und deren Zusammenspiel untereinander. Das Verstehen der einzelnen Aktionen bzw. deren Zusammenspiel verlangt ein wenig Übung und führt mindestens im ersten Spiel zu einem "ich mach mal einfach was". Hinzu kommen noch die 3 Phasen (Tag, Dämmerung und Nacht), in denen die Aktionen aktiviert werden. Auch dieses erfordert Übung.
Vor allem für Anfänger wäre eine Art Nachschlageverzeichnis in der Spielanleitung sinnvoll gewesen, da nicht immer alle Charaktere und deren Eigenschaften für Neulinge gleich verständlich sind.
Spieler die hier Erfahrung haben bzw. sich ihre Karten und Kombinationsmöglichkeiten genau ansehen, verstehen und im Hinterkopf behalten können, haben einen Vorteil gegenüber Spielern, die einfach nur so ihre Charakterkarten ablegen.
Aber keine Angst, dass Spiel ist kein strategisches Schwergewicht. Mit dem Durchlesen und Verstehen der Charaktere ist der strategische Teil nämlich auch schon abgeschlossen.
Da alle Spieler mit den gleichen Charakterkarten starten kommen nämlich noch Elemente wie das Einschätzen der Spieler und vielleicht auch ein wenig Pokern ins Spiel, denn jeder kennt die Karten der anderen Spieler und weiß welche Karte daher eigentlich sinnvoll wäre und mit welcher Karte man darauf reagieren müsste. Die Mitspieler wissen das aber auch und vielleicht legen sie deshalb einen anderen Charakter?
Der Spielbeginn ist durch die identische Kartenhand bei allen Spielern in der Regel mit wenigen Überraschungen gesegnet, während in der 2. und 3. Kampagne durch die immer unterschiedlicheren Kartenhände auch immer mehr unvorhersehbare Aktionen stattfinden können.
Ein gutes Gedächtnis im Spiel wäre die Krönung, da allen Spielern bekannt ist welche Charaktere ein jeder Spieler gespielt und nachgezogen hat, könnte man sich so den optimalen Spielzug überlegen.
Ab 4 oder mehr Spielern wird sich aber kaum ein Spieler die Charakterkarten der anderen Spieler wirklich alle merken können.
Es gibt auch einen Glücksmoment im Spiel, der alle Spieler gleichermaßen trifft – Die gezogenen Karten. Die Kartensets können mal mehr, mal weniger passen und ein Set von Karten, welche keine Kombinationsmöglichkeiten bietet ist ziemlich langweilig, während ein Set mit vielen oder/und guten Kombinationen den Spielspaß erhöht.
Da kommen wir auch schon zu den Unterschieden in der Spieleranzahl. Da nur die Anzahl der Beutestücke angepasst werden, können sich Spieler in einem 2-Personenspiel die Karten ihres Mitspielers sehr einfach merken und es gibt sehr wenige Überraschungen. Gezogene Säbel gehen hierbei leider immer auf den Mitspieler und somit müssen sich die Spieler zum Beispiel bei einem Schatz und einem Säbel immer fragen, ob sie die Punkte haben oder einen Piraten aus ihrer Höhle verlieren wollen? Ruhetagsaktionen werden bei einem Säbel, den man selbst nicht nimmt somit sehr schwierig durchzubringen.
Bei 3 und 4 Spielern gibt es mehr Auswahl an Beute, die gelegten Charaktere sind schwerer zu merken und Säbel können auch mal einen Mitspieler treffen, müssen also nicht zwangsweise zum Verlust eines eigenen Piraten führen, wenn man sie nicht nimmt.
Bei 5 und 6 Spielern kann man sich kaum noch die Charaktere der Mitspieler ab der 2. Kampagne merken. Die 5 bzw. 6 Charakterkarten sorgen für viel Tumult auf dem Schiff und alles passiert überraschender und kaum noch planbar.
Fazit: "Libertalia" ist ein einfaches Kartenspiel mit ein wenig strategischen Anspruch durch das richtige Ausspielen der Charakterkarten. Die jedem Spieler identisch zugeteilten Karten und die manchmal nicht zusammenpassenden Fähigkeiten der Charaktere kommen hierbei nicht immer positiv an.
Angebote in deutscher Sprache:
Libertalia
buecher.de: Libertalia – 33,95 EUR |
Angebote in englischer Sprache:
Libertalia |
Hi Björn,
danke fürs Nachfragen beim Autor und deinen Einsatz!
Habe deine E-Mail auch gleich an Asmodee weitergeleitet, so dass sie diese Information auch erhalten 😉
(Den falschen Regelhinweis habe ich entfernt)
LG, Jörg
15. Mrz.. 2013 | #
Antwort von Paolo Mori (Autor)
Hi Bjorn
each player takes back his character in his turn, so you can kill with the sabre a character that has just been placed in his den.
thanks for asking
Paolo
14. Mrz.. 2013 | #
Also das FAQ ist von Asterion Press auf italienisch und wurde auf BGG übersetzt. Wobei ich die deutsche Regel auch relativ eindeutig finde:
Da steht doch bei Dämmerung: Jedes andere Beutestück legen die Spieler verdeckt in ihre Piratenhöhle. Die Charakterkarte wird offen oberhalb der Piratenhöhle abgelegt. Ich lese das so das man nen Schatz nimmt und dann seinen Char in die Höhle legt, dann ist der nächste Spieler dran. Aber es bleibt natürlich Raum für interpretation.
13. Mrz.. 2013 | #
Hi Björn,
danke für den Hinweis, wir waren uns auf Grund der Spielregel bei diesem Punkt auch nicht einig, daher hatte ich hier Asmodee (Übersetzer der Regel ins Deutsche und der Deutschlandvertrieb von Libertalia) angeschrieben. Ihre Antwort war:
"Generell spielen und erklären wir es so, dass erst alle Charaktere sich Beute nehmen, aber auf dem Schiff liegen bleiben und sie dann in der Nachtphase in die Höhle kommen. Daher kann man mit dem Säbel die Charaktere auf dem Schiff NICHT abstechen( was ja laut Regeln eh nicht geht)."
Laut deutscher Regel Seite 8 kommt das Legen der Charakterkarte vom Spielplan in die eigene Piratenhöhle nach dem Nehmen und Ausführen des Beutestücks (Säbel), daher würde dies gegen die FAQ auf BBG sprechen.
Stellt sich jetzt die Frage was stimmt? Sind die FAQ bei BBG offiziell von Marabunta oder von den Lesern?
LG, Jörg
13. Mrz.. 2013 | #
Ich war überrascht, wie gut Libertalia auch mit 2 Spielern funktioniert. Nach meinen ersten Partien habe ich es als typisches "je mehr Spieler, desto besser" eingeordnet, aber mit der BGG Variante des neutralen "Ghost Pirate" ist eine Partie zu Zweit auch echt gut. Die Metalldublonen-Promos heben das Spielgefühl nochmal deutlich.
Mein größter negativer Punkt ist die Möglichkeit einer unpassenden Kartenzusammenstellung in der ersten Runde. Wenn dann nur eine Karte Sinn macht, kann man sich die ersten paar Karten fast schenken. Da hätte ich mir eine elegantere Lösung gewünscht. Den Affen finde ich auhc etwas überstark, der kann schnell zu 15 Minuspunkten führen. Sonst wirklich empfehlenswert!
13. Mrz.. 2013 | #
Dem Regelhinweiss muss ich widersprechen, laut FAQ nimmt jeder Spieler seinen Charakter zusammen mit dem Beutestück zurück und kann sehr wohl in derselben Runde Ziel eines Säbels sein. Quelle BBG.
12. Mrz.. 2013 | #