Magic the Gathering – Conflux | |
Verlag: Erscheinungsjahr: Autor: |
Wizards of the Coast 2009 Wizards of the Coast |
Kurzbeschreibung:
Irgendjemand bei den Wizards of the Coast muss in letzter Zeit ein Faible dafür entwickelt haben, dem Publikum das Thema des jeweils neusten Sets mit dem Holzhammer beizubringen. Shards of Alara: "Ja, da ist diese Welt Alara, die war mal ganz und ist jetzt in fünf Scherben zerbrochen." Hmmm, ob das wohl etwas mit den fünf Farben bei Magic zu tun hat? Hundert Punkte, sehr gut, setzen. "Conflux [engl.]: Zusammenfluss" Hmmm, ob das wohl damit zu tun hat, dass die Scherben wieder zueinander finden? Hundert Punkte, sehr gut, setzen. Die letzte Frage ist dann, wie sich das wohl spielerisch auswirkt – etwa so, dass es in einer Welt mit allen fünf Farben wieder fünffarbige Karten gibt? Top-Angebot: Amazon:
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Setdetails von "Conflux":
Karten insgesamt: 145
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Kartenaufteilung
Magic vor Conflux, ca. 10.000 Karten: 11 fünffarbige Karten. Conflux, 145 Karten: 5 fünffarbige Karten. Die Quote ist jedenfalls gut. Und wo wir schon dabei sind, gleich noch den Rest an Daten und Fakten: Conflux hat 145 Karten, davon 60 häufige, 40 weniger häufige, 35 seltene – und 10 der berüchtigten Mythic Rares. 36 Conflux-Karten sind mehrfarbig, der Rest verteilt sich, neben ein paar Artefakten, recht gleichmäßig auf die fünf Farben. Die grundlegenden Alara-Prinzipien werden beibehalten, es gibt also wieder farbige Artefakte, Karten mit Devour, Unearth und Exalted sind ebenfalls wieder vertreten. Die neue Fähigkeit in Conflux heißt "Basic landcycling": Die hiermit versehene Karte kann für zwei Mana abgeworfen werden, dafür darf man sich dann ein Basic Land beliebiger Art auf die Hand holen. Dass ist insbesondere in Limited-Spielen, also Sealed Deck und Booster Draft, äußerst praktisch, damit die ganzen bunten Karten nicht aus Mangel an Mana auf der Hand versauern. |
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Magic the Gathering – Conflux – Progenitus |
Progenitus
Was gibt es sonst noch neues in Conflux? Nun ja, am Ehesten stechen wohl doch die beiden Chefs hervor. Chef Nr. 1: Hoppla. Da staunt der Spieler erstmal. Schutz vor allem? Dieses Monster kann von nichts angezielt, geblockt oder beschädigt werden? Starkes Stück. Gut, die leicht übertriebenen Mana-Kosten muss man dann wohl irgendwie umgehen, sehr gut geht das z.B. mit Natural Order (aus Visions), Elvish Piper (seit der 7. Edition in jedem Basis-Set) oder Dragon Arch (Apocalypse). Übrigens, für Magic-Regelfreunde: Die Manakosten von WWUUBBRRGG gab es vorher schon einmal, und zwar wo…? (Im Internet nachgucken kann jeder, das ist geschummelt.) Angemerkt sei, dass Protection from everything leider nicht gegen alles hilft – Wrath of God, Damnation, Death Cloud, Diabolic Edict fallen dem Rezensenten so aus dem Stand ein. Ein gewaltiges Spektakel ist die Karte natürlich trotzdem. |
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Magic the Gathering – Conflux – Nicol Bolas |
Nicol Bolas
Ein dreifarbiger Planeswalker, zum Sonderpreis von acht Mana – aber wer die erst einmal hat, darf sich über völlig überzogene Fähigkeiten freuen, die das Spiel in ziemlich kurzer Zeit sehr einseitig werden lassen können. Übrigens ist Nicol Bolas, was die Story angeht, der Architekt hinter dem "Zusammenfluss", er will ein ganzes Alara erschaffen und dann dessen gesamtes Mana absaugen und so (wieder) gottähnlichen Status erlangen. Auf Alara selbst ahnt man davon natürlich noch nichts. |
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Magic the Gathering – Conflux – Weitere neue Karten |
Weitere neue Karten
Sieht man von den beiden Chefs ab, bleibt erstaunlich wenig Neues über. Wer schon eine ganze Zeit Magic spielt, wird vielmehr eine erstaunliche Menge an Karten entdecken, die es in sehr ähnlicher Form schon einmal gab: Wir sehen einen abgewandelten Icy Manipulator, ein Disrupting Scepter, die Zwei-Mana-Protection-Bärchen aus Invasion tauchen wieder auf, Unsummon und Worldy Counsel sind sogar 1:1-Wiederauflagen. Letzteres bringt aus Invasion auch das Keyword "Domain" mit, womit Karten bezeichnet werden, deren Effekt stärker wird, je mehr unterschiedliche Basic Lands man kontrolliert. Magic-Veteranen werden sich das Set also erst einmal angucken und feststellen, dass der "Aha"-Effekt irgendwie ausbleibt. Die wenigsten der neuen Karten bieten etwas, das ältere Karten nicht ähnlich gut hinbekommen würden, und ebenso wenig finden sich Effekte, die danach schreien, dass man ein Deck um sie bauen möge, einfach, um sie auszuprobieren. Für jene Spieler allerdings, die noch nicht so lange dabei sind, gilt das alles entsprechend im Gegenteil: In Conflux finden sich diverse Karten, die lauter lustige Sachen machen können, und für deren Effekte (oder reine Power) man sich endlich nicht mehr durch uralte Editionen wühlen muss, die man eh nicht mehr kaufen kann. Beispiele? Path to Exile (statt Swords to Plowshares). Sedraxis Alchemist (statt Man-o‘-war). Worldheart Phoenix. Noble Hierarch, Malfegor als Finisher par Excellenze und so weiter. |
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Deckbau/Turniere
Wenn sich derart viele starke Karten in einem Set befinden – auch wenn sie nicht sehr originell sind – hat das doch sicher Auswirkungen auf die Turnierumgebung? Aber hallo. Im Limited-Spiel bietet Conflux das, was man seit Shards of Alara gewohnt ist – stapelweise gute Karten, für die man allerdings das Mana des eigenen Decks nicht aus den Augen verlieren sollte. Hier sollte auch bedacht werden, dass Conflux im Manafixing nicht ganz so großzügig ist wie Shards mit seinen jeweils fünf Panoramen und Obelisken, im Draft also: Aufpassen. Was Constructed-Turniere angeht, hat sich die Stärke von Conflux bereits mehrfach gezeigt. Sowohl Standard als auch Extended haben das Set bereitwillig aufgenommen und integriert, insbesondere Path to Exile und Volcanic Fallout sind ja kaum noch wegzudenken. Für den ambitionierten Constructed-Spieler heißt es also: Zugreifen. |
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Atmosphäre
Letzter Punkt – die Atmosphäre (Neudeutsch "Flavor"). Hier hatte Shards of Alara ja alle denkbaren Register gezogen, jeder Magic-Farbe ein eindeutig erkennbares Reich zugeordnet und mit High-Fantasy-Elementen bis zur Sättigungsgrenze zugeballert. Drachen, Engel, Dämonen, Vampire, Paladine, Elfen, soweit das Auge reichte. Und in Conflux? Nix. Gar nix. Nein, so drastisch kann man das natürlich nicht sagen, auch in Conflux gibt es Engel, Drachen und Paladine, aber zum einen bringen die Mythic Rares in Conflux nicht ansatzweise so viel "Wow"-Faktor wie in Alara (was macht Mirror-Sigil Sergeant oder Thornling bitte mythisch?), zum anderen ist von den Unterschieden zwischen den Scherben fast nichts mehr zu merken. Klar, das ist mit dem "Zusammenfluss" ja beabsichtigt, aber zwischen all den zwei-, drei- und fünffarbigen Karten, den diversen Karten mit fünffarbigen Aktivierungskosten und dem Verzicht auf identitätsstiftende Länder (in Conflux macht jedes Land quasi beliebiges Mana) bleibt nicht mehr viel von dem über, was Shards of Alara ausgemacht hat. Ein einziger bunter Brei – oder, wenn man so will, etwas arg wenig Kuchen (normale Karten) mit arg viel Zuckerguss (bunt, bunt, bunt). Wer so etwas natürlich mag, der sollte auf das dritte Set im Block warten "Alara Reborn". Nach den jüngsten Gerüchten soll dort jede einzelne Karte bunt sein. |
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Intro-Packs
Wie schon bei Alara gibt es auch für Conflux fünf Intro-Packs, noch immer eins für jede Scherbe, in denen sich jeweils ein spielbares Deck und eine für die jeweilige Scherbe besonders exemplarische Foil-Rare befinden. Die kann man Leuten, die das Set erstmal kennenlernen und dabei nicht übermäßig viel Geld investieren wollen, getrost ans Herz legen. |
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Spielvorbereitung:
– Jeder Spieler erstellt sich ein individuelles Kartendeck. Je nachdem wo gespielt wird, z.B. Turnier, können einige Magickarten nicht oder nur begrenzt erlaubt sein.
– Das Deck wird gemischt und jeder Spieler zieht 7 Karten.
– Jeder Spieler startet mit 20 Lebenspunkten.
Spielablauf:
– Enttappen. Benutzte Karten werden wieder zurückgedreht.
– Karte ziehen. Entfällt für den Startspieler in seinem ersten Zug.
– Hauptphase I (Aktionen sind freiwillig):
– Ein Land spielen.
– Kreaturen, Hexereien, Artefakte, Spontanzauber oder Verzauberungen spielen.
– Kampfphase (freiwillig):
– Angreifer deklarieren.
– Blocker deklarieren.
– Kampfschaden.
– Hauptphase II (Aktionen sind freiwillig):
– Ein Land spielen (nur wenn in der Haupthase I noch keines gelegt wurde).
– Kreaturen, Hexereien, Artefakte, Spontanzauber oder Verzauberungen spielen.
Enphase (Kreaturen heilen).
Der Gegner kann in jeder Phase "Spontanzauber oder aktivierte Fähigkeiten von Karten" nutzen.
Spielende:
– Hat ein Spieler 0 oder weniger Lebenspunkte verliert er das Spiel.
– Ein Spieler verliert auch, wenn seine Bibliothek leer ist und er eine Karte ziehen muss.
– Die dritte Möglichkeit ist, dass ein Zauberspruch oder eine Fähigkeit sagt, dass ein Spieler das Spiel gewonnen hat.
2
Anzahl
keine Angabe
Minuten
13
Jahre
Meinung brettspiele-report:
Artwork: 19/20
Wie schon bei Shards of Alara – viel besser kann man’s nicht machen. Daumen hoch an den Art Director Jeremy Jarvis und seine Leute!
Atmosphäre: 08/20
Tja, wie gesagt – von der stimmungsvollen Shards-Unterteilung ist nicht mehr viel zu merken, die Mythics sind zwar stark, aber nur noch selten stimmungsvoll, und die fünffarbigen Karten, die früher noch etwas Besonderes darstellten und eine einzigartige Rolle in der Geschichte hatten (Sliver Queen! Legacy Weapon!), werden in Conflux völlig unspektakulär verheizt. Nicht doll.
Neue Fähigkeiten: 13/20
Ach naja. Basic Landcycling und Domain sind beide ganz lustig und nützlich, aber wirklich nicht originell. Das geht noch besser.
Sealed Deck: 17/20
Keine große Änderung gegenüber Shards-only.
Booster Draft: 17/20
Keine große Änderung gegenüber Shards-only.
Turnierstärke: 18/20
Die große Stärke des Sets. Überdurchschnittlich viele starke Karten, von denen manche sofort ihren Weg in die Turnierszene fanden und andere bestimmt folgen werden. Das dürfte nicht zuletzt auch das Block-Constructed-Metagame enorm beeinflussen.
Hobby-Deckbau: 15/20
Wie erwähnt: wer nicht so viel Zugriff auf ältere Sets hat, findet hier viele alte Ideen in neuem Gewand, von denen sich so einige zum Bau neuer Decks anbieten.
Sammelbarkeit: 14/20
Die Mythic Rares machen’s wieder. Ähnlich unangenehm sind aber diverse seltene Karten, von denen absehbar ist, dass man sie als Turnierspieler im Repertoire haben sollte und die auch Hobby-Spielern sehr nützlich sind, was zu einer deutlichen Verknappung und mindestens in der ersten Zeit nach der Markteinführung zu unschön hohen Preisen führen dürfte – Noble Hierarch oder Knight of the Reliquary sind da nur die Spitze des Eisbergs, und was für die Uncommon (!) Path to Exile verlangt wird, ist auch nicht mehr feierlich.
Gesamt: 15/20
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Ich finde Magig super, aber die Geldschneiderei mit den Mythic Rare Karten finde ich mächtig übertrieben!
Um so schöner, dass man sich diese Karten in eurem Testbericht anschauen kann. super 🙂
2. Jun. 2009 | #