Octo Dice | |
Verlag: Erscheinungsjahr: Autor: |
Pegasus Spiele 2015 Chris Toussaint |
OctoDice – Spielbox |
Kurzbeschreibung:
Die Spieler befinden sich in der Tiefseeforschungsstation AquaSphere, wo eigentlich Forschungsroboter, oder auch Bots genannt, alle anfallenden Arbeiten erledigen sollen. Leider sind die Bots ausgefallen und so müssen die Spieler die Station selbst bedienen. Natürlich möchte hierbei jeder besser sein als der Andere und so konkurrieren die Spieler darum, wer die Station am effektivsten betreibt. Durch Würfelwurf werden die Aktionsmöglichkeiten im eigenen Spielzug ermittelt und zweimal pro Spieldrittel darf ein Spieler eine Aktion bei einem Mitspieler kopieren. Nach 6 Spielzügen ist auch schon Schluss, die Punkte werden ermittelt und damit der Sieger des Spiels. Top-Angebot: Amazon
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OctoDice – Spielmaterial |
Spielmaterial
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OctoDice – Wertungsblatt |
Wertungsblatt
Jeder Spieler benutzt sein eigenes Wertungsblatt, welches den Teil der Tiefseeforschungsstation darstellt indem er arbeitet. Oben sind die 5 Aktionsmöglichkeiten und das Fangen von Oktopoden zu sehen, welche den 6 Seiten des weißen Aktionswürfels entsprechen. Ausgeführte Aktionen werden auf dem Wertungsblatt angekreuzt. Unten befinden sich die Eintragungsmöglichkeiten für die in den 3 Runden errungenen Punkte. Jede Runde hat sein eigenes Kästchen. Ganz rechts gibt es noch 2 Felder für die Wertung bei Spielende. |
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OctoDice – Würfel |
Würfel
Schwarze Würfel Weiße Würfel Beide Würfel zeigen auf einer Seite immer einen Oktopoden, welche(n) die Spieler fangen und dafür Wissenspunkte erhalten können. |
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OctoDice – Laborplättchen |
Laborplättchen
Es gibt in jedem Spiel immer 3 Forschungsstränge mit je 3 Laborplättchen, welche jeweils eine Erfindung darstellen und von oben nach unten erfunden werden müssen. Labore bringen in den Stufen 0 und 1 keine direkten Punkte, aber sie verbessern die Möglichkeiten des Spielers oder bringen diesem bei bestimmten Aktionen Zusatzpunkte. Im untersten Bereich liegen zudem auch Labore, welche dem Spieler Punkte bei Spielende bringen können. |
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Spielvorbereitung:
– Jeder Spieler erhält ein Wertungsblatt, einen Stift und in einer Farbe 4 Markierungssteine.
– Die 9 Laborplättchen werden nach Stufen getrennt in einem 3 x 3 Raster ausgelegt. Oben Stufe 0, dann 1 und unten 2.
– Jeder Spieler legt über jedes 0-Laborplättchen einen seiner Markierungssteine.
Spielablauf:
Jede Partie besteht aus 6 Spielzügen pro Spieler.
– Würfeln.
– Bis zu 2 Hauptaktionen ausführen (Kristall-, Forschungs-, Labor-, Bot- und/oder U-Boot-Aktion).
– Eventuell Oktopoden-Aktion ausführen.
– Eventuell Zusatzaktion der Mitspieler.
Nach je 2 Spielzügen findet eine Zwischenwertung statt.
Spielende:
– Das Spiel endet nach der 3. Zwischenwertung.
– Es findet noch eine Bonuswertung statt.
– Es gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten.
Hausregel
– Da der Startspieler schon einen Nachteil im Spiel hat, haben wir nach jeder Zwischenwertung im Uhrzeigersinn die Startspielerposition einen Spieler weitergegeben.
1 – 4
Anzahl
20 – 30
Minuten
10
Jahre
8
Jahre
Meinung brettspiele-report:
Das Spielmaterial von "OctoDice" ist gut verarbeitet und die Würfel sind so bedruckt, dass sich Farben und Symbole ohne Probleme erkennen lassen.
Die Wertungsblätter am Wertungsblock sind doppelseitig bedruckt und der Block selbst enthält etliche Blätter, so dass er für viele Spiele reicht.
Die Spielanleitung ist gut geschrieben und bebildert, wobei ich nach dem ersten Durchlesen nicht wusste, was das Spiel von mir will, da einem die Zusammenhänge der Aktionen nicht gleich klar sind. Ein U-Boot braucht Bots, um Punkte zu bringen, und je früher diese Kombination existiert, desto mehr Punkte bringt sie ein.
Die Story des Spiels kommt hinter den Würfel-Aktionen nicht so ganz zur Geltung, da man im Spiel einfach immer nur das Gefühl hat Punkte zu optimieren und nicht eine Tiefseeforschungsstation zu betreiben. Dies muss nicht schlecht sein, wenn das Spielprinzip gefällt, aber wer eine gute Story sucht, der ist hier eher falsch.
Wie eben schon beschrieben besteht das Spiel aus der Hoffnung das passende zu würfeln und darin, dass es auch mal die Mitspieler für einen machen und man dann deren Aktion mit nutzen kann. Welche Aktion man nimmt bzw. wie man seine Punkte erlangt ist daher immer eine einfache Rechnung und stark vom Würfelglück abhängig.
U-Boote und Bots bringen gegen Spielende wenig Punkte, sondern sollten am besten frühzeitig erwürfelt werden. Allerdings muss man sehr viele Aktionen investieren, um eine große Bot/U-Boot-Flotte aufzubauen. Kristalle können gut Punkte bringen, vor allem wenn man immer eine 2 gewürfelt hat. Am besten finde ich aber Forschung, wo wirklich viele Punkte abzugreifen sind.
Interaktion – Eher wenig vorhanden, da man keinen direkten Einfluss auf einen Mitspieler und sein Wertungsblatt nehmen kann.
Kontaktpunkte gibt es beim Nutzen einer Aktion eines Mitspielers und bei den Kristallen, wo der Erst- und Zweitplatzierte Zusatzpunkte erhalten. An sich würfelt aber jeder Spieler vor sich hin.
Spieleranzahl – Mehr Spieler bringen an sich keinen Unterschied im Spielablauf, sondern erhöhen nur die Möglichkeit passende Zusatzaktionen zu finden und verringern die Chance bei den Kristallen die Mehrheitspunkte zu erhalten.
Mehr Spieler = mehr Aktionen = mehr Auswahl eine für sich passende Aktion zu finden.
Mehr Spieler = mehr Leute die Kristalle sammeln = schwieriger die meisten gesammelten Kristalle zu haben.
Die Möglichkeit des Solospiels funktioniert, ist aber nicht wirklich spannend, da ihm meines Erachtens der Vergleich mit den Mitspielern fehlt. Im Spiel wird natürlich immer argwöhnisch auf die Konkurrenz geschaut, ob diese nicht besser vorankommt als man selbst und dieser Punkte findet in einem Solospiel nicht mehr statt.
Das Spiel mit 2 Spielern finde ich auch nicht so glücklich, da hier Zusatzaktionen zufällig ausgewählt werden. Bei 3 oder 4 Spielern kann man hingegen abschätzen, welche Aktionen ein Mitspieler wohl versuchen wird zu würfeln oder man wählt absichtlich bestimmte Aktionswürfel nicht, damit die Mitspieler diese nicht als Zusatzaktion nutzen können.
Strategie vs. Glück – Durch die Würfel wäre das Spiel eigentlich nur Glück, wenn da nicht bestimmte Labore im Spiel wären, welche das Würfelergebnis beeinflussen.
Einen groben Plan sollte man natürlich schon haben, wie man seine Siegpunkte bekommen möchte, aber deren Umsetzung hängt vom Würfelglück ab. Daher ist "OctoDice" nichts für Strategen oder Spieler die immer die Kontrolle über ihre Spielzüge brauchen. Beide dürfte aber auch nicht die Zielgruppe für das Spiel sein.
Nicht sehr häufig anzutreffen, aber hier schon, ist ein Startspieler-Nachteil. Da Spieler pro Spieldrittel zwei Aktionen ihrer Mitspieler nutzen dürfen, kann der Startspieler natürlich nicht gleich davon profitieren. Während er zu Beginn alles allein erwürfeln muss, können die nachfolgenden Spieler mit Hilfe seines Ergebnisses vielleicht schon Forschung betreiben oder ein Labor erweitern. Je weiter man am Ende der Spielrunde sitzt, desto stärker wird der Effekt. Bei 4 Spielern sitzt der 4. Spieler auf jeden Fall an einer Traumposition. Da sich die Spielerreihenfolge auch nicht ändert, bleibt dieser Nachteil das komplette Spiel über bestehen.
Fazit: "OctoDice" ist ein einfach zu erlernendes und relativ schnell gespieltes Würfelspiel, welches mit seinen Möglichkeiten aber ein wenig starr und auf Dauer nicht sehr abwechslungsreich wirkt.
Die Labore bieten zwar immer wieder etwas veränderte Ausgangsbedingungen, aber die Aktionsmöglichkeiten bleiben immer gleich und nach ein paar Spielen weiß man auch sehr genau was sich wann überhaupt lohnt oder eben nicht und dann kommt einem das Spiel etwas vorgegeben vor.
Daher wohl für Spieler geeignet, die einfach mal die Würfel rollen lassen wollen, versuchen aus dem Ergebnis das Beste zu machen und jetzt nicht so verbissen darauf schauen, ob das Spiel komplett austariert ist oder nicht (Startspieler-Nachteil).
Wer gern mehr Interaktion und Abwechslung im Spiel braucht, der sollte sich nach einem anderen Spiel umsehen.
Bitte beachten: Es gibt keine Ersatz-Wertungsblöcke zu kaufen, daher muss man sich rechtzeitig Farbkopien von noch leeren Wertungsblättern machen oder Wertungsblätter laminieren und darauf einen wasserlöslichen Stift verwenden.
Angebote in deutscher Sprache:
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