Spectaculum | |
Verlag: Vertrieb in Deutschland: Erscheinungsjahr: Autor: |
eggertspiele Pegasus Spiele 2012 Reiner Knizia |
Spectaculum – Spielbox |
Kurzbeschreibung:
Als es in früheren Jahren noch keine Börsen gab, an denen Menschen mit zu viel Geld noch mehr Geld machen konnten, brauchten die Investoren alternative Anlagemöglichkeiten. Diese Möglichkeiten durchstreifen in "Spectaculum" das Land in Form von Gauklertrupps. Die Spieler kaufen sich in diese ein, hoffen auf geglückte Vorstellungen, damit einhergehend den Anstieg ihres Ruhms und der Steigerung ihres Wertes. Manchmal bringen die Vorstellungen auch direkt Geld ein oder ein Spieler muss seine erkrankten Gaukler mit teurer Medizin versorgen. Da alle Spieler die berufliche Entwicklung der vier Gauklertrupps mitbestimmen können, versuchen sie natürlich bei den Gauklertrupps, in denen sie investiert sind, den Ruf und damit den Wert zu steigern und bei den anderen zu beschädigen. Top-Angebot: Amazon
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Spectaculum – Spielmaterial |
Spielmaterial
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Spectaculum – Spielplan |
Spielplan
Der Spielplan zeigt das Königreich indem die 4 Gauklertrupps umherziehen und ihre Vorstellungen geben. In der Mitte befindet sich der Königshof, welcher die höchste Steigerung an Ansehen für einen Gauklertrupp bereit hält. Darum befinden sich 48 Dörfer, auf welche die 48 Dorfplättchen gelegt werden. An den beiden Seiten befinden sich die 4 Stammsitze der 4 Gauklertrupps. An jedem Stammsitz ist die Ruhmesleiste des Gauklertrupps abgebildet. Je höher der Ruhm, desto wertvoller sind die Gaukler für die Spieler. |
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Spectaculum – Gauklerkarten |
Gauklerkarten
Die Rückseite zeigt ein Wappen in einer bestimmten Farbe. Die Vorderseite zeigt in gleicher Farbe einen der 11 Gaukler eines Gauklertrupps. Im Spiel ist die Art des Gauklers den ein Spieler besitzt egal, es geht immer nur um dessen Farbe und damit die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Gauklertrupp, denn jeder Gauklertrupp hat einen bestimmten Wert (Ruhm). Die Gaukler erfüllen somit nur einen monetären Zweck, sie benutzen im Spiel keine Fähigkeiten oder führen Kunststücke auf. |
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Spectaculum – Dorfplättchen |
Dorfplättchen
Es gibt 4 Wandersteinfarben im Spiel, jede Farbe gehört zu einem Gauklertrupp. Durch das Legen der Wandersteine auf den Spielplan wird der Weg der Gauklertrupps durch das Königreich aufgezeigt. Einige der Felder auf die Wandersteine gelegt werden sind mit Dorfplättchen belegt. Das Legen auf ein Dorfplättchen löst dessen Effekt aus. Es gibt 3 negative (-1 bis -3) und 3 positive (+1 bis +3) Dorfplättchen, welche den Ruhm des Gauklertrupps dementsprechend verringern oder erhöhen. Die Arznei steht für eine Krankheit in der Gauklertruppe. Spieler zahlen in diesem Fall für ihre Gaukler dieser Truppe Münzen. Die Münzen stehen für ein Dorfgeschenk an die Gauklertruppe. Spieler erhalten in diesem Fall für ihre Gaukler dieser Truppe Münzen. |
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Spielvorbereitung:
– Die 48 Dorfplättchen offen und zufällig auf die 48 Dorffelder legen.
– Jeder Spieler erhält von jedem Gauklertrupp eine Karte, eine Übersichtskarte und Münzen im Wert von 20.
– Der Markierungsstein jedes Gauklertrupps kommt auf die Zahl 5 der dazugehörigen Ruhmesleiste.
– Alle Wandersteine kommen in den Beutel und jeder Spieler zieht verdeckt vor seinen Mitspielern 3 Wandersteine.
Spielablauf:
– In seinem Zug muss ein Spieler hintereinander alle 3 Wandersteine legen und kann davor und/oder danach insgesamt 2 Gaukleraktionen ausführen.
Gaukleraktionen sind:
– Einen Gaukler in deine Gunst aufnehmen, d.h. eine Gauklerkarte nehmen und seinen Ruhmeswert in Münzen bezahlen.
– Einen Gaukler aus deiner Gunst entlassen, d.h. eine Gauklerkarte zurücklegen und seinen Ruhmeswert in Münzen erhalten.
– Abschließend zieht er immer 3 Wandersteine nach.
Spielende:
– Das Spiel endet, wenn nur noch ein rotes Dorfplättchen übrig und der Königshof besetzt ist oder der letzte Wanderstein aus dem Beutel gezogen wird.
– Alle Spieler erhalten den aktuellen Wert ihrer Gaukler in Münzen.
– Es gewinnt der Spieler mit dem meisten Geld.
2 – 4
Anzahl
30 – 45
Minuten
8
Jahre
2 – 3
Anzahl
Meinung brettspiele-report:
Das Spielmaterial von "Spectaculum" ist qualitativ gut gelungen. Allerdings fehlen dem Spiel definitiv Sichtschirme für die Spieler. Zum einen für das Geld, was so immer mit der Rückseite nach oben gestapelt werden muss und dadurch verhindert das ein Spieler den einfachen Überblick über sein Vermögen behält und zum anderen für die Wandersteine, welche dauerhaft in der Hand gehalten werden müssen. Für die Dauer eines Spiels doch etwas nervig.
Außerdem fehlt eine Unterteilung in der Spielbox zum Verstauen des Spielmaterials. Polybeutel lagen dem Spiel als Alternative auch nicht bei.
Wie bei einem Knizia nicht weiter überraschend sind die Spielanleitung bzw. das Regelwerk sehr kurz und verständlich geraten. Dem schnellen Spielstart steht somit nichts im Weg und es gibt keine Regelorgien, welche Familien oder Gelegenheitsspieler überfordern könnten.
Die Illustrationen auf den Karten sind ein echter Hingucker. Schön und witzig gestaltet lassen sie eine positive Grundstimmung aufkommen und transportieren das Thema Gaukler sehr gut. Leider kann dies vom Spiel selbst nicht gesagt werden, denn das passt mit dem Thema so gar nicht zusammen, da es eigentlich abstrakt ausgefallen ist.
Zwar holt sich jeder Spieler Gaukler aus den vier Gauklertrupps, aber welche ist total egal. Auch die Auftritte der Gaukler in den Dörfern sind nichts für die ein Spieler etwas machen muss bzw. dabei erleben kann. Es geht einfach nur darum farbige Holzplättchen auf Dorfplättchen zu ziehen. Stimmung durch das Gauklerfeeling kommt so leider nicht auf.
Was bleibt ist ein Zugoptimieren, ein Abschätzen welche Karten die Mitspieler haben, welche Plättchen sie daher wohl betreten werden und wie sich daher der Aktienkurs der Gaukler verändern wird.
Leider sind diese Gedankengänge sehr theoretisch, denn man weiß nicht, welche Wandersteine die anderen Spieler haben und ob sie daher eigentlich sinnvolle Spielzüge überhaupt machen können. Dies schließt den Spieler selbst leider auch ein. In der einen Runde zum Beispiel stark in Gelb investiert weil 3 gelbe Wandersteine auf der Hand gehabt, zieht man in den nächsten 5 Runden keinen einzigen gelben Wanderstein nach und schon wird man ausschließlich von den Mitspielern bestimmt. Der Kurs verfällt oder/und Medizin muss bezahlt werden. Allgemein ist es schon fast eine Art Todesurteil, wenn man als einziger Spieler in einer Farbe stark investiert ist.
Je nach Spieleranzahl schwankt der eben genannt Punkt stark. Zwar ist das Glück und Pech beim Nachziehen der Wandersteine unabhängig von der Spieleranzahl, aber bei 2 Spielern verändern halt nur 3 gegnerische Wandersteine die eigenen Pläne. Somit ist der Einfluss noch recht hoch. Bei 4 Spielern sind es 9 Wandersteine und damit eine große Veränderung auf dem Spielplan.
Zudem ist das Spielende immer gleich, d.h. es sind alle Wandersteine aufgebraucht oder nur noch ein rotes Dorfplättchen frei. Bei 4 Spielern kann daher das Spiel sehr viel weniger/seltener beeinflusst werden, als bei 2 Spielern. Außerdem ist es bei mehr Spielern sehr viel schlimmer, wenn die eigenen Wandersteine so gar nicht passen.
Fazit: "Spectaculum" ist an sich ein abstraktes Legespiel mit einem spielentscheidenden Glückselement. Das Thema ist interessant und gut illustriert, findet sich aber im Spiel nicht wieder. Auch der Kauf und Verkauf von Gauklern mutet merkwürdig an, da es egal ist welcher Gaukler gehandelt wird.
Die Wertveränderung bzw. die Vorstellungen sind auch komplett abstrakt und lassen kein Gauklerfeeling aufkommen.
Wer somit ein lustiges Gauklerspiel erwartet wird komplett enttäuscht werden. Wer ein gut funktionierendes und einfaches Legespiel sucht, der kann hier ruhig mal eine Probepartie spielen.
Angebote in deutscher Sprache:
Spectaculum
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